MONTESSORISCHULE STERZING
Die Montessorischule Sterzing ist Teil der Grundschule Rampold und befindet sich am Stadtplatz vom Ortskern der Fuggerstadt. Wir sind eine staatliche Regelschule und berücksichtigen die Ziele der Rahmenrichtlinien des Landes.
45 Schülerinnen und Schüler besuchen derzeit die jahrgangsgemischten Lerngruppen von der ersten bis zur fünften Klasse. Unser pädagogisches Konzept basiert auf der Montessoripädagogik. Sie stellt das Kind und seine Entwicklungsbedürfnisse in den Mittelpunkt. Den Kindern wird dadurch ermöglicht, nach ihrem Interesse, im eigenen Tempo und ihrem Können entsprechend zu lernen. Im dritten Stock des historischen Gebäudes arbeiten wir in großzügigen Räumen mit ausreichend Platz. In den Fächern Deutsch, Mathematik, Geometrie, Geschichte, Naturkunde und Biologie gibt es keinen Frontalunterricht. Die Schüler*innen bekommen von den Pädagoginnen sogenannte „Darbietungen“. Dies sind Erklärungen zu bestimmten Themenbereichen. Sie werden einzelnen Schüler*innen oder einer Kleingruppe gegeben. Anschließend arbeiten die Kinder selbstständig daran weiter. Wo Hilfe benötigt wird, steht eine Pädagogin unterstützend zur Seite.
Für einen individuellen Lernprozess entwickelte Maria Montessori spezielle Arbeitsmaterialien. Sie ermöglichen Kinder, durch Angreifen und Hantieren mit konkreten Gegenständen abstrakte Lerninhalte zu „be-greifen“. Ganz nach dem Motto „vom Greifen zum Begreifen“. Forschungsergebnisse der Entwicklungspsychologie bestätigen, dass das konkrete Greifen die wichtigste Grundlage für das abstrakte Begreifen ist. Die von Maria Montessori entwickelten Materialen befinden sich in unseren Räumen, mit denen die Schüler*innen auf Tischen oder auf Teppichen am Boden arbeiten. Fixe Sitzplätze gibt es dabei nicht. Das Kind wählt sich seinen Arbeitsplatz selbst aus, abhängig davon mit wem es arbeitet, wie viel Platz es benötigt und an welchem Thema es arbeitet.
Diese Art von Lernen nennt Maria Montessori „Freiarbeit“. Die Kinder lernen dabei für ihre Arbeit Verantwortung zu übernehmen, mit anderen Kindern zusammen zu arbeiten, Entscheidungen und Absprachen zu treffen, Regeln einzuhalten. Ziele, die in der heutigen Arbeitswelt sehr gefragt sind. Durch diesen Freiraum behalten die Kinder Freude an der Arbeit, lernen angst- und stressfrei, aus eigenem Interesse und somit leicht, spielerisch. Dem sozialen Lernen kommt in der Freiarbeit eine große Bedeutung zu.
Maria Montessori entwickelte dieses Konzept bereits vor über 100 Jahren. Sie studierte als eine der ersten Frauen Italiens Medizin und beschäftigte sich in Folge mit Kindern aus sozial schwachem Milieu. Für diese setzte sie sich mit ganzem Herzen ein, gründete Kindergärten und Schulen. Mit Hilfe ihrer Förderung, den von ihr entwickelten Materialen und ihrem Glauben an das Kind entwickelten sich ihre Schüler*innen zu selbstständigen Jugendlichen.
Der berühmte Hirnforscher Gerald Hüther bestätigt in seinen Forschungsergebnissen, dass selbstbestimmtes Lernen in einer liebevollen Umgebung Kreise zieht und die Bereitschaft für lebenslanges Lernen legt.
„Als Neurobiologe kann ich nur sagen, dass das Allerwichtigste, das ein Mensch besitzt, und das die Voraussetzung ist, dass er viel lernt und sich später im Leben zurechtfindet, die angeborene Lust am Entdecken und am gemeinsamen Gestalten ist.“
Ganz im Sinne von Maria Montessori.